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Beste Stimmung und tolle Leistungen beim HardtRun

Beim vierten HardtRun des TSV Oftersheim tummelten sich rund um das TSV-Gelände bei bestem Wetter etwa 1.000 Sportler und Besucher. Neuer Teilnehmerrekord.

Volksfestcharakter auf dem Sportplatz des TSV Oftersheim: Rund um das Gelände war jede Altersgruppe in Aktion und am Ende glücklich. Auf dem Stadion-Rasen, auf der Bahn und auf den Laufstrecken durch den Hardtwald tummelten sich geschätzt über 1.000 Sportler, Fans und Freunde aus der Region. Dank einer Steigerung von 111 Meldungen gegenüber letztem Jahr konnte sich das Orgateam bei der vierten Auflage des HardtRun über einen Teilnehmerrekord von fast 600 Startern freuen.

Der erste Startschuss des Tages galt dem Schülerlauf. 110 Kinder unter zwölf Jahren gingen auf die 1.000 Meter lange Strecke, die vom Wildgehege bis zum Stadion führte. Bei der Siegerehrung fiel mehrmals ein Name. Eine (inoffizielle) Familienwertung geht eindeutig an Familie Kremer vom TV Schwetzingen: Luise (U12) gewann in starken 3:35 Minuten den Schülerlauf insgesamt – vier Sekunden vor dem schnellsten Jungen Benedikt Hess (TSV Oftersheim), der lange geführt hatte. Luises Schwester Maia gewann auf Gesamtrang sieben die U10. Und Bruder Michel vervollständigte den beachtlichen Familienerfolg als Sieger der U8 auf Platz zehn.

Rekorde beim HardtRun: Teilnehmerzahl und Familienerfolge

Über fünf und zehn Kilometer gingen jeweils knapp 200 Athleten an den Start. Das Attraktive am HardtRun, nämlich, dass hier viele regionale Sportler antreten, sorgt dafür, dass man sich kennt. So waren die Favoriten jeweils schnell ausgemacht. Über fünf Kilometer waren die Siege von Cedric Sikorski und Franziska Schildhauer keine Überraschung. Die Mannheimerin Franziska hatte bei der Premierenausgabe schon einmal in Oftersheim gewonnen.

Jetzt lief die 26-Jährige angehende Grundschullehrerin in starken 18:53 Minuten sogar auf Gesamtplatz drei ein. Die erfolgreiche Triathletin vom Soprema Team TSV Mannheim wird dieses Jahr sogar in der ersten Bundesliga starten und außerdem das Team der Landesliga verstärken. Der älteste Teilnehmer im Feld war Peter Preissler. Er wurde vor ein paar Wochen 90 Jahre alt und läuft regelmäßig mindestens dreimal in der Woche. Er kam am Ende bestens gelaunt ins Ziel.

Cedric Sikorski und Franziska Schildhauer dominieren

Für den 21-jährigen Cedric (LG Kurpfalz) war es eine HardtRun-Premiere – ein Heimspiel auf seinem Trainingsplatz: „Ich war positiv überrascht über die Stimmung hier.“ Cedric ist nicht nur als Läufer, sondern auch als Skilangläufer sehr erfolgreich: Beispielsweise gewann er dieses Jahr den EM-Titel im Skimarathon im Mixedteam. Momentan bereitet er sich auf die Leichtathletiksaison mit dem Schwerpunkt Hindernislauf vor. Die letzten Wochen musste wegen Knieproblemen das Ersatztraining auf dem Rad die Fitness erhalten. So konnte er schmerzfrei die fünf Kilometer souverän in lockeren 17:21 Minuten gewinnen.

Norman Korff und Caroline Lieb beeindrucken mit Leistungen

Schnellste Frau im Feld: Caroline Lieb (Mitte).

Radtraining ist auch eine sichere Bank für den Sieger über die zehn Kilometer. Der 30-jährige Norman Korff kann aus gesundheitlichen Gründen nur zwei Mal in der Woche das Laufen trainieren – sitzt aber dafür umso konsequenter im Radsattel, tritt beachtliche Wattzahlen und ist daher auch laufstark. Mit 34:18 Minuten war er „nicht am Anschlag“, meint er locker im Ziel. Und das sah man ihm an.

Die HG-Unified-Hyänen glücklich im Ziel.

Die schnellste Frau, Caroline Lieb, freute sich über einen persönlichen Rekord. Die 35-jährige Ketscherin und HG-Handballerin wollte die 40 Minuten unterbieten, was ihr dann mit 37:59 sehr deutlich gelang. Ihre Hauptsportart ist Hyrox, eine Kombination aus Kraft- und Laufeinheiten. Mit viel Intervalltraining kommt die Handballerin, die von ihren Mannschaftskameradinnen der HG-Damenmannschaft begleitet wurde, auf 50 Wochenkilometer, außerdem geht sie ausgiebig ins Fitness-Studio. „Mein nächstes Ziel sind die Weltmeisterschaften in Chicago in vier Wochen.“ Bei der letzten WM wurde sie Fünfte in ihrer Altersklasse.

Die Sportwelt ist klein: „Bitte richte ihm Grüße aus!“ – Carolines ehemaliger Schulsportlehrer ist Trainer der zweitplatzierten Larissa Eckrich. Larissa hatte letztes Jahr in Oftersheim gewonnen, damals noch ohne Verein und Coach. Inzwischen geht sie zur MTG Mannheim ins Training zu Christian Stang , der viele Lauftalente der Region fördert.

Letzter Programmpunkt war der Senioren- und Inklusionslauf: Die älteren Teilnehmer – manche mit Rollator – wurden ebenso begeistert angefeuert wie die Inklusionsläufer der „HG-Unified-Hyänen“, für die der Zieleinlauf ein besonderes unbekanntes Erlebnis war. Das Strahlen in den Gesichtern drückte viel Stolz aus.

Ehemalige Leistungsschwimmerin zu Gast

Prominenter Gast war dieses Jahr Zoe Vogelmann. Die ehemalige Leistungsschwimmerin war Junioren-Europameisterin über 400 Meter Lagen, mehrfache EM-Finalistin und deutsche Meisterin. Mit nur 20 Jahren beendete sie vor einem Jahr ihre Karriere. Bei der Sportaward-Verleihung lernte sie Dirk Oswald kennen und dieser buchte sie als Schwimmtrainerin für die Triathlongruppe des TSV: „Durch diese Aufgabe habe ich meine Liebe zum Schwimmen wieder zurückgewonnen.“ Und für die jüngsten Teilnehmer hatte sie bei der Siegerehrung motivierende Worte parat: „Der Schlüssel zum Erfolg ist die Freude: Habt Spaß am Sport und macht einfach!“ Sie sprach aus, was viele Zuschauer auch empfanden: „Mir geht das Herz auf, wenn ich hier die vielen strahlenden Kinder sehe.“

Stargast Zoe Vogelmann im Gespräch.

Der HardtRun wurde auf Initiative von Ironman Dirk Oswald vor drei Jahren ins Leben gerufen. Anna Czinszky, Lutz Rueffer, Melanie Beck und er bilden den engen Orga-Kern, unterstützt von Helfern, Sponsoren und anderen Oftersheimer Gruppen. Der Lauftag ist eine familienfreundliche Sportveranstaltung mit Angeboten vom Schüler- bis zum Senioren- sowie Inklusionslauf. Dazu gibt es auf dem Sportplatz eine Hüpfburg, Kinderschminken und andere Aktionen. HardtRun ist zugleich ein Wortspiel, denn die Laufstrecke führt durch den angrenzenden „Hardtwald“. Während letztes Jahr der HardtRun besonders hart durch die extreme Hitze war, herrschten dieses Mal perfekte Lauftemperaturen.

Quelle: Schwetzinger Zeitung, 19.05.2025